Offener Brief an die Landesregierung NRW

Offener Brief an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen

Geben Sie uns das Vertrauen in die Bildungspolitik zurück!

In den vergangenen Jahren wurde das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in das staatliche Bildungswesen fundamental erschüttert. Die Wählerinnen und Wähler in NRW haben der neuen Regierung den Auftrag erteilt, dieses verlorene Vertrauen wiederherzustellen.

Damit unsere Schulen wieder gute Schulen werden, fordern wir Eltern und Lehrer:

  • Kein „Schreibn nach Gehöa“!
    Stärkung der Grundfertigkeiten im Rechnen, Lesen und Schreiben in der Grundschule, inklusive Erwerb einer Schreibschrift.
  • Rückkehr zu Leistungsorientierung und realistischen Noten!
  • Rückkehr zu flächendeckendem G9!
    Lernen braucht Zeit. Nicht nur für die Aneignung von Wissen, auch für Neugier, Diskussion, Kreativität und Persönlichkeitsbildung.
  • Lehrer – statt nur Lernbegleiter!
    Rehabilitierung des Lehrers als Unterrichtender und Erziehender. Stopp des „Selbstgesteuerten Lernens“.
    Orientierung der Lehreraus- und weiterbildung an gesicherten empirischen Befunden (siehe z.B. Hattie-Studie).
  • Moratorium der Inklusion!
    Die überhastete und unterfinanzierte Einführung der Inklusion wird niemandem gerecht. Ab jetzt Inklusion nur noch an gut ausgestatteten Schwerpunktschulen; Förderschulen müssen flächendeckend erhalten bleiben.
  • Bildung lebt von Vielfalt!
    Das gelingt nicht durch immer mehr Einheitsschulen. Erhalt aller bestehenden Schulen des gegliederten Schulwesens, keine Umwandlung weiterer Schulen in Sekundar- / Gesamtschulen.
  • Bildung statt Kompetenzen!
    Ausrichtung der Lehrpläne an einem sachlogischen Aufbau und an entwicklungs-psychologischen Erkenntnissen. Weg von der inhaltsleeren Kompetenzorientierung. Zurück zur Wissenschafts- und Lernzielorientierung.
  • Kinder lernen nicht digital!
    Digitalisierung gemäß dem pädagogisch Sinnvollen − nicht orientiert am technisch Möglichen.
  • Schluss mit PISA und Co!
    Bildung lässt sich nicht vermessen. Keine Output-orientierte Steuerung des Bildungsprozesses durch dauerndes Testen.
  • Schule ist kein Unternehmen!
    Keine Übertragung unternehmerischer Modelle auf Schule. Unsere Schüler sind kein Humankapital.
  • Bildung ist eine staatliche Aufgabe!
    Heraushalten von externen Akteuren wie Stiftungen und Beratungsunternehmen aus der Schul- und Bildungspolitik.
  • Keine Maulkörbe für Schulleiter und Lehrer!

Unsere Kinder haben nur eine Schulzeit. Wir erwarten, dass Sie Ihre Verantwortung wahrnehmen und in der Bildungspolitik wieder den legitimen Bedürfnissen der Menschen im Land verpflichtet sind, wie es unserer demokratischen Kultur entspricht.

Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Initiative „Eltern für eine gute Schule“   |   Landeselternschaft der Gymnasien NRW e.V.  |   wertevoll wachsen e.V.